Die Bedeutung des Wortes „Blumentritt”
Dátum: Július 25, hétfõ, 12:41:02
Téma: Dolgozat


Dr. Lea Katharina Steller (geb Virághalmy): Die Bedeutung des Wortes „Blumentritt”
1.) In der Bedeutungsübertragung
2.) In der deutschen Sprachgeschichte
3.) In der Namenforschung

1.) In der Bedeutungsübertragung

1.1) Einzelne Worte der deutschen Sprache sind durch die Bedeutungsübertragung auch für die bekannt, die sonst Deutsch nicht sprechen. Dazu gehört auch das Substantiv Blumentritt, das auf den Philippinen für fast dreißig Millionen Menschen eine verkehrsreiche U-Bahn-Station (Blumentritt Creek) in Manila und für mehr als eine Million Chinesen ein Krankenhaus (Chinese General Hospital, Blumentritt Avenue) bedeutet (siehe Ferdinand Blumentritt in de.wikipedia.org). Auch am Moskauer Stadtrand hat es einen Sinn bekommen: für tausende alte Einheimische ist das bis heute der Todfeind (siehe Günther Blumentritt in de.wikipedia.org). In Österreich, besonders in Wien, assoziieren sofort die in der Geschichte bewanderten Beamten mit Blumentritt die monarchistische jüdische Abstammung des Namenträgers (siehe unten).

1.2) Literatur

* Harry Sichrovsky: Der Revolutionär von Leitmeritz (Wien, 1983)
* Günther Blumentritt: [Über die Ostfront. Schlacht um Moskau - Erinnerungen über die Heeresgruppe Mitte]


2.) In der deutschen Sprachgeschichte

2.1) Blumentritt ist jemand, der eine ewige Irrfahrt macht; jemand, der schon in der Sicherheit (unter Schutz) ist; jemand, der unschuldige, minderjährige Mädchen verführt.

2.2) Literatur

* Mittelhochdeutsche Wörterbücher im Verbund (in http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV)
* Das altgermanistische Internetportal (in http://www.mediaevum.de/)
* Mittelhochdeutsch (in Wikipedia /http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelhochdeutsch/)


3.) In der Namenforschung

In Deutschland lebende Familien aus zwei, oder mehr Stammbäumen tragen die Namen Blumentritt, mit ganz verschiedenen Bedeutungen:

3.1) Familienname Blumentritt (mit der Bedeutung: der, der schon in der Sicherheit und unter dem Schutz lebt)

Blumentritt ist der aus dem mittelalterlichen "bluomen trût" [vergleiche der gotes trût in: Die deutschen Gedichte der Vorauer Hs. (Kodex 276 - II. Teil)] abgeleitete Name einer deutschen Familie, die sich um 1000 urspünglich im Ostpreußen (nach der Familienerinnerungen ab 14. Jahrhundert in Memelland) angesiedelt hatte. Nach dem 30-jährigen Krieg verarmte sie immer mehr und ihr Stammbaum wurde vernichtet - nur das Leben der Familie und das Familienwappen konnte gerettet werden. Im 17. Jahrhundert, dann auch nach dem zweiten Weltkrieg, teilte sich die Familie - deshalb leben die Blumentritts heute in Bayern und in Ungarn (unter den übersetzten, magyarisierten Namen "Virághalmy").

3.2) Liste einiger Familienmitglieder (siehe auch in de.Wikipedia.org oder hu.Wikipedia.org)

* Ferdinand Blumentritt (1853-1913), Ethnograph, Lehrer und Gymnasialdirektor in Leitmeritz
* Franz Xaver Blumentritt (1789-1830), Stadtrat, Städtebauer
* Franz Xaver Blumentritt, ab 1851 alias Ferenc Virághalmy (1826-1875), Schriftsteller, Revolutionär
* Ferenc Xavér Virághalmy (1940-1987), Informatiker, Forscher
* Günther Blumentritt (1892-1967), General der Infanterie in der deutschen Wehrmacht
* Günther Blumentritt (*? - †?, arbeitete in den Jahren 1910-1914), Architekt und Städtebauer in Bayern
* Harald Blumentritt, Rechtsanwalt, Präsident der Europäischen Wirtschaftskammer für Bayern und Baden-Württemberg
* Klaus Blumentritt, Bundesbeauftragter für Asylangelegenheiten
* P. Blumentritt (*? - †?, arbeitete in den Jahren 1920-1938), Priester, Gründer der CSU im Sudetenland

3.3) Literatur

* Lea B. Virághalmy: A Blumentritt család története (In: B. Virághalmy Lea: A Cserepár naplója. /Historioszociográfiai áttekintés a XIX. század Magyarországából/ OSZK Kézirattár, Budapest, 1994.


3.4) Familienname Blumentritt (mit der Bedeutung: der, der nie zu seinem Ziel gelangt oder Mädchen verführt)

3.5) Blumentritt ist der von den monarchistischen Beamten obligatorisch gegebene Schimpfname (wie zB. Burda bedeutet: Fraß) einer Familie mit jüdischen Glaubens, die sich um 1810 in Sudetenland und Prag, dann um 1870 in der Österreich-Ungarischen Monarchie angesiedelt hatte. Seit 1950 leben ihre Abkömmlinge in Deutschland, in Österreich und in den USA.

3.6) Liste einiger Familienmitglieder (siehe auch in de.Wikipedia.org oder hu.Wikipedia.org)

* Martin Blumentritt, (Zeitgenosse) Journalist, Philosoph aus Hamburg
* Timothy Blumentritt, (Zeitgenosse) orthodox Priester aus Crestwood, NY
* Tracie L. Blumentritt PhD, (Zeitgenosse) Lehrbeauftragte für Psychologie aus Wisconsin

3.7) Literatur

* Martin Blumentritt: Definitionen von Nation (in http://www.dir-info.de/dokumente/def_nation_blumentritt.shtml)
* Martin Blumentritt: Was ist eine multikulturelle Gesellschaft? (in http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr101s.htm)








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